Stationäre Jugendhilfe

Betreutes Jugendwohnen mit dem Schwerpunkt unbegleitete minderjährige Geflüchtete

Das Betreute Jugendwohnen ist ein stationäres Angebot nach § 27 in Verbindung mit den §§ 34, 35 und 41 SGB VIII. Die lebensnah wohnen gGmbH bietet insgesamt 13 Jugendhilfeplätze in sozialpädagogischen Wohngemeinschaften und im betreuten Einzelwohnen an.

Ausgangspunkt unserer pädagogischen Arbeit ist das Recht jedes Menschen „auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“ (§ 1 Abs. 1 SGB VIII) ungeachtet seiner Herkunft, seines Geschlechts, seiner Hautfarbe und seiner Religion. Im Sinne einer reflexiven diversitätsbewussten Pädagogik verstehen wir Verhalten, Bedürfnissäußerungen oder spezifische Problematiken der Jugendlichen nicht zwangsläufig im Kontext von Flucht und Migration. Ein offener, fragender Ansatz im Kontakt mit den Jugendlichen sowie das Hinterfragen eigener Haltungen bezüglich möglicher Unterscheidungslinien wie z.B. Herkunft, Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Religion usw. sind uns daher sehr wichtig.

Wir gehen davon aus, dass jede*r Jugendliche*r über ein individuelles Potential an Fähigkeiten und Neigungen verfügt, die es ihr/ihm ermöglichen, sich zu einer reifen, verantwortungs- und selbstbewussten Persönlichkeit zu entwickeln. Diese Ressourcen wollen wir gezielt und schnell erkennen, stärken und vorhandene Defizite in einer haltgebenden und wertschätzenden Atmosphäre ausgleichen. Unser pädagogisches Ziel ist demnach die Befähigung des/der Jugendlichen zu einer eigenverantwortlichen Lebensführung und zu einer gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.

Die aktive Mitwirkung der Jugendlichen am Hilfeprozess, Mitbestimmung im Alltag und die die Möglichkeit, Einfluss auf Entscheidungen zu nehmen, ist ein Grundverständnis unserer Arbeit. Hierfür schaffen die Fachkräfte eine tragfähige Arbeitsbeziehung und stellen eine barrierefreie Kommunikation durch den Einsatz von Sprachmittler*innen sicher. Anstehende Termine (z.B. Ausländerbehörde, medizinische Untersuchungen, Beratungsgespräche) werden begleitet und gemeinsam mit den Jugendlichen vor- und nachbereitet. Die Jugendlichen werden aktiv angeregt, ihre Meinungen zu äußern und sich mit ihren Ideen an der Ausgestaltung der Hilfe aktiv zu beteiligen. Grundsätzlich werden alle Anregungen oder Beschwerden der Jugendlichen gehört, aufgenommen und gemeinsam bearbeitet.

In den Wohngemeinschaften leben 3-4 Jugendliche, im betreuten Einzelwohnen 1-2 Jugendliche pro Wohneinheit. Die Wohngemeinschaften und BEWs befinden sich in Berlin-Mitte, Friedrichshain und Treptow-Johannistal. In den Wohngemeinschaften steht ein Gemeinschaftsraum zur Verfügung. Der Träger verfügt darüber hinaus über diverse weitere Räumlichkeiten für Gespräche und gemeinsame Freizeitaktivitäten.

Durch das Vorhandensein und das Zusammenwirken von gruppen- und einzelpädagogischen Angeboten des Trägers wird ein individueller Wachstumsprozess gefördert. Der Übergang von einem Wohngemeinschaftssetting in ein weniger intensiv betreutes Einzelwohnen kann trägerintern fließend sichergestellt werden.

Ziel ist es, bei den jungen Menschen einen Prozess zur Verselbstständigung einzuleiten oder fortzuführen, der darauf ausgerichtet ist, ein selbstständiges, gesellschaftlich und kulturell integriertes Leben führen zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, stehen in der Begleitung der Jugendlichen u.a. folgende Bereiche im Fokus unserer Arbeit:

 

Individuelle Förderung und Unterstützung

  • Hinsichtlich psychosozialer Stabilität
  • Entsprechend der Fähigkeiten und Ressourcen, die die/der Jugendliche mitbringt
  • Entsprechend der gemeinsam im Hilfeplan definierten und differenzierten Ziele unter Berücksichtigung persönlicher Entwicklungen und Veränderungen
  • Förderung des (weiterführenden) Spracherwerbs

Vermittlung von Alltagskompetenzen

  • Zurechtfinden in der Kultur und den Institutionen der hiesigen Gesellschaft
  • Kenntnisse über und Umgang mit Behörden
  • Kenntnisse über das Gesundheitssystem etc.

Schule/Ausbildung

  • Schulische Förderung der Jugendlichen mit dem Ziel eines Abschlusses, der zur Aufnahme einer Ausbildung (oder mehr) befähigt und im Bedarfsfall Suche nach geeigneten Nachhilfemöglichkeiten und Absprachen mit Schule und Jugendamt diesbezüglich
  • Begleitung während der Phase der Berufsorientierung und Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche

Sorgfältige Planung und Gestaltung des Übergangs in die Selbständigkeit

  • Während der Minderjährigkeit die Volljährigkeit im Blick behalten – ggf. Empfehlung von Hilfen für junge Volljährige
  • Regelmäßiger Austausch mit dem zuständigen RSD und den Vormünder*innen
  • Unterstützung bei der schulischen Förderung der Jugendlichen mit dem Ziel eines Abschlusses, der zur Aufnahme einer Ausbildung (oder mehr) befähigt
  • Begleitung während der Phase der Berufsorientierung und Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche
  • Suche nach eigenem Wohnraum, ggf. Inanspruchnahme externer vorbereitender Angebote wie des Wohnführerscheinkurses
  • Vernetzung mit spezifischen Beratungsstellen (hinsichtlich Ausbildung/ Beruf, Aufenthalts- und Sozialrecht, psychosozialer Versorgung etc.), auf die in der Selbstständigkeit zurückgegriffen werden kann
  • Nutzung von Möglichkeiten der Nachsorge durch ambulante Hilfen zur Erziehung
  • Vermeidung abrupter Beziehungsabbrüche durch Rückkehroptionen für Careleaver in Form von Einladungen zu Festen oder gemeinsamen Aktivitäten

Schaffung von Integrationsmöglichkeiten und Perspektiven

  • Zugang zu Deutschkursen und/ oder Nachhilfeangeboten außerhalb des schulischen Rahmens
  • Zugang zu Sport-, Kultur- und Freizeitangeboten

Arbeit an einer aufenthaltsrechtlichen Perspektive

  • Enge Zusammenarbeit mit Vormünder*innen, Anwält*innen und Beratungseinrichtungen
  • Pädagogische Begleitung im Asylverfahren, Eröffnung des Zugangs zu Informationen, Anhörungsvorbereitung durch externe Beratungsstellen, ggf. Begleitung zur Anhörung, pädagogische Nachbereitung und Umgang mit Asylbescheid

Traumapädagogik ist für alle Jugendlichen ein geeigneter pädagogischer Ansatz, unabhängig davon, ob tatsächlich ein Trauma vorliegt oder nicht. Die tragenden Säulen sind struktur- und haltgebend und die Jugendlichen profitieren von einem verlässlichen und klaren Beziehungsangebot.

Der traumapädagogische Ansatz in unseren Projekten:

• Verstehende Diagnostik (Annahme eines „guten Grundes“).
• Pädagogik des sicheren äußeren und inneren Ortes.
• Haltgebende Beziehungs- und Strukturangebote.
• Enge Zusammenarbeit mit Therapeut*innen.
• Psychoedukation.
• Viel Freude trägt viel Last!
• Transparentes pädagogisches Handeln.
• Stärkung von Selbstwirksamkeitserleben und inneren Ressourcen.

Unsere WGs und BEWs sind Wohnprojekte zur Verselbständigung und richten sich an Jugendliche ab 15 Jahren sowie an junge Volljährige, die aufgrund krisenhafter persönlicher oder familiärer Situationen nicht mehr in ihrer Familie leben können oder als unbegleitete minderjährige Geflüchtete die Unterstützung der Jugendhilfe benötigen.

 

Das Betreute Jugendwohnen eignet sich für Jugendliche, die:

  • die Motivation zu einer persönlichen Weiterentwicklung mitbringen,
  • die Bereitschaft haben, an einer schulischen oder Ausbildungsmaßnahme teilzunehmen,
  • die selbstständig genug sind, die grundlegenden Anforderung des Alltags zu regeln, z.B. Haushaltstätigkeiten,
  • die Spaß daran haben, Gruppenerfahrungen zu sammeln und an gemeinsamen Aktivitäten und Gruppenabenden teilzunehmen,
  • die über eine ausreichende psychische Stabilität verfügen.

Das Pädagog*innenteam arbeitet in Form von festen Kleinteams an den jeweiligen Standorten, wodurch ein hohes Maß an Sicherheit und Stabilität durch verlässliche Bezugspersonen und konstante Strukturen geboten wird.

Die Betreuung findet schwerpunktmäßig von Montag bis Freitag vorwiegend an den Nachmittagen statt. Individuelle Terminabsprachen und Begleitung werden flexibel und zeitnah gestaltet und umgesetzt.

Die betreuenden Fachkräfte unterstützen die Jugendlichen darin, ihren Tagesablauf klar zu strukturieren. Des Weiteren wird den Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, persönlichen außerschulischen Begabungen und Interessen nachzugehen. Neben der Entfaltung des eigenen Potentials und der Kreativität erleben die Jugendlichen hierüber eine Stärkung ihres Selbstwertes und ihres Zugehörigkeitsgefühls sowohl im Sinne einer gelungenen Integration in die Gesellschaft als auch im Sinne einer guten Einbindung in die Wohngruppe.

Ein wichtiger zu berücksichtigender Aspekt bei Jugendlichen mit Fluchthintergrund ist der parallel zum Verlauf der Maßnahme erfolgende ausländerrechtliche Prozess. Die Betreuerinnen und Betreuer sind in der Lage, ein hohes Maß an Aufmerksamkeit auf die möglichen Auswirkungen dieser Prozesse auf das alltägliche Leben zu gewährleisten. Im Alltag können familienbiographische Erlebnisse im Heimatland oder auf der Flucht jenseits von therapeutischen Aspekten besprochen und berücksichtigt werden. Zum Beispiel können möglicherweise bestehende Kontakte zu Familienmitgliedern sensibel geplant, reflektiert und gefördert werden.

Im Zuge der unterschiedlichen Herausforderungen an die Klient*innen und Fachkräfte und der individuellen Bedürfnisse der Jugendlichen im Rahmen der Jugendhilfe und der Erarbeitung von und der Umsetzung der Zielabsprachen sind der Austausch und die Kooperation mit weiteren Akteur*innen wichtig und förderlich.

Mit folgenden Kooperationspartner*innen arbeiten wir nach Rücksprache mit den Jugendlichen zusammen:

    • RSDs der bezirklichen Jugendämter, KJGD und KJPD
    • Bundesverband unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge
    • Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen, z.B. E-LOK u.v.m.
    • Präventionsbeauftragte der Polizei: Workshops zur Vermittlung kultureller Werte und Normen, Sportprojekte, Drogenpräventionsprojekte, Verkehrsschule
    • Sportvereine
    • Beratungsstellen (BBZ, Ecourage e.V., BIZ, LARA, SPI, Pro Familia u.v.m.)
    • Kinder- und Jugendpsychiatrien, psychiatrische Institutsambulanzen, Berliner Gewaltschutzambulanz
    • TiK e.V.: Deutschkurse und Freizeit-AGs
    • Enge Vernetzung mit der Bundesagentur für Arbeit (Berufsorientierung, Berufsberatung), Handwerkskammer (Vermittlung von Praktika, „Schnupperworkshops“)
    • Arbeitskreis „Junge Flüchtlinge“ des Flüchtlingsrates
    • Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration (KAUSA)

Unsere pädagogische Arbeit wird unterstützt durch verschiedene Personen, die bspw. individuelle Nachhilfe anbieten sowie durch eine Ehrenamtsgruppe. Letztere bietet ein bis zweimal monatlich verschiedene Freizeit- und Bildungsaktivitäten an, wobei sich die konkreten Aktionen an den Ideen und Wünschen der Jugendlichen orientieren. Durch die Arbeit der Ehrenamtsgruppe, die offen für Freunde der betreuten Jugendlichen sowie für Ehemalige ist, spannt sich ein Netz sozialer Beziehungen, das auch über die Jugendhilfemaßnahme hinaus Bestand hat.

Unser Team

Das Personal setzt sich aus einem Team Sozialarbeiter*innen, die über vielfältige Erfahrungen in der ambulanten und stationären Jugendhilfe sowie in der Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen verfügen, zusammen.

 

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Kontakt Stationäre Jugendhilfe

Jessnerstraße 54
10247 Berlin
Verkehrsanbindung:
M13 + 21 Boxhagener Str./ Holteistr.
S Ostkreuz + S+U Frankfurter Allee

Ansprechpartnerin
Anna Karina Weißfloch
Tel. 030 / 919 09 350
Fax: 030 / 29 66 84 16
anna.karina.weissfloch@lebensnah.de

So finden Sie uns...

Betreutes Jugendwohnen mit dem Schwerpunkt unbegleitete minderjährige Geflüchtete

Das Betreute Jugendwohnen ist ein stationäres Angebot nach § 27 in Verbindung mit den §§ 34, 35 und 41 SGB VIII. Die lebensnah wohnen gGmbH bietet insgesamt 12 Jugendhilfeplätze in sozialpädagogischen Wohngemeinschaften und im betreuten Einzelwohnen an.

Ausgangspunkt unserer pädagogischen Arbeit ist das Recht jedes Menschen „auf Förderung seiner Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit“ (§ 1 Abs. 1 SGB VIII) ungeachtet seiner Herkunft, seines Geschlechts, seiner Hautfarbe und seiner Religion. Im Sinne einer reflexiven diversitätsbewussten Pädagogik verstehen wir Verhalten, Bedürfnissäußerungen oder spezifische Problematiken der Jugendlichen nicht zwangsläufig im Kontext von Flucht und Migration. Ein offener, fragender Ansatz im Kontakt mit den Jugendlichen sowie das Hinterfragen eigener Haltungen bezüglich möglicher Unterscheidungslinien wie z.B. Herkunft, Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Religion usw. sind uns daher sehr wichtig.

Wir gehen davon aus, dass jede:r Jugendliche:r über ein individuelles Potential an Fähigkeiten und Neigungen verfügt, die es ihr/ihm ermöglichen, sich zu einer reifen, verantwortungs- und selbstbewussten Persönlichkeit zu entwickeln. Diese Ressourcen wollen wir gezielt und schnell erkennen, stärken und vorhandene Defizite in einer haltgebenden und wertschätzenden Atmosphäre ausgleichen. Unser pädagogisches Ziel ist demnach die Befähigung des/der Jugendlichen zu einer eigenverantwortlichen Lebensführung und zu einer gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.

Die aktive Mitwirkung der Jugendlichen am Hilfeprozess, Mitbestimmung im Alltag und die die Möglichkeit, Einfluss auf Entscheidungen zu nehmen, ist ein Grundverständnis unserer Arbeit. Hierfür schaffen die Fachkräfte eine tragfähige Arbeitsbeziehung und stellen eine barrierefreie Kommunikation durch den Einsatz von Sprachmittler:innen sicher. Anstehende Termine (z.B. Ausländerbehörde, medizinische Untersuchungen, Beratungsgespräche) werden begleitet und gemeinsam mit den Jugendlichen vor- und nachbereitet. Die Jugendlichen werden aktiv angeregt, ihre Meinungen zu äußern und sich mit ihren Ideen an der Ausgestaltung der Hilfe aktiv zu beteiligen. Grundsätzlich werden alle Anregungen oder Beschwerden der Jugendlichen gehört, aufgenommen und gemeinsam bearbeitet.

Unser Team

Das Personal setzt sich aus einem Team von Sozialarbeiter:innen zusammen, welche über vielfältige Erfahrungen in der ambulanten und stationären Jugendhilfe sowie in der Betreuung von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten verfügen.

In den Wohngemeinschaften leben 3-4 Jugendliche, im betreuten Einzelwohnen 1-2 Jugendliche pro Wohneinheit. Die Wohngemeinschaften und BEWs befinden sich in Berlin-Mitte, Friedrichshain und Treptow-Johannistal. In den Wohngemeinschaften steht ein Gemeinschaftsraum zur Verfügung. Der Träger verfügt darüber hinaus über diverse weitere Räumlichkeiten für Gespräche und gemeinsame Freizeitaktivitäten.

Durch das Vorhandensein und das Zusammenwirken von gruppen- und einzelpädagogischen Angeboten des Trägers wird ein individueller Wachstumsprozess gefördert. Der Übergang von einem Wohngemeinschaftssetting in ein weniger intensiv betreutes Einzelwohnen kann trägerintern fließend sichergestellt werden.

Ziel ist es, bei den jungen Menschen einen Prozess zur Verselbstständigung einzuleiten oder fortzuführen, der darauf ausgerichtet ist, ein selbstständiges, gesellschaftlich und kulturell integriertes Leben führen zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, stehen in der Begleitung der Jugendlichen u.a. folgende Bereiche im Fokus unserer Arbeit:

Individuelle Förderung und Unterstützung

  • Hinsichtlich psychosozialer Stabilität
  • Entsprechend der Fähigkeiten und Ressourcen, die die/der Jugendliche mitbringt
  • Entsprechend der gemeinsam im Hilfeplan definierten und differenzierten Ziele unter Berücksichtigung persönlicher Entwicklungen und Veränderungen
  • Förderung des (weiterführenden) Spracherwerbs

Vermittlung von Alltagskompetenzen

  • Zurechtfinden in der Kultur und den Institutionen der hiesigen Gesellschaft
  • Kenntnisse über und Umgang mit Behörden
  • Kenntnisse über das Gesundheitssystem etc.

Schule/Ausbildung

  • Schulische Förderung der Jugendlichen mit dem Ziel eines Abschlusses, der zur Aufnahme einer Ausbildung (oder mehr) befähigt und im Bedarfsfall Suche nach geeigneten Nachhilfemöglichkeiten und Absprachen mit Schule und Jugendamt diesbezüglich
  • Begleitung während der Phase der Berufsorientierung und Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche

Sorgfältige Planung und Gestaltung des Übergangs in die Selbständigkeit

  • Während der Minderjährigkeit die Volljährigkeit im Blick behalten – ggf. Empfehlung von Hilfen für junge Volljährige
  • Regelmäßiger Austausch mit dem zuständigen RSD und den Vormünder:innen
  • Unterstützung bei der schulischen Förderung der Jugendlichen mit dem Ziel eines Abschlusses, der zur Aufnahme einer Ausbildung (oder mehr) befähigt
  • Begleitung während der Phase der Berufsorientierung und Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche
  • Suche nach eigenem Wohnraum, ggf. Inanspruchnahme externer vorbereitender Angebote wie des Wohnführerscheinkurses
  • Vernetzung mit spezifischen Beratungsstellen (hinsichtlich Ausbildung/ Beruf, Aufenthalts- und Sozialrecht, psychosozialer Versorgung etc.), auf die in der Selbstständigkeit zurückgegriffen werden kann
  • Nutzung von Möglichkeiten der Nachsorge durch ambulante Hilfen zur Erziehung
  • Vermeidung abrupter Beziehungsabbrüche durch Rückkehroptionen für Careleaver in Form von Einladungen zu Festen oder gemeinsamen Aktivitäten

Schaffung von Integrationsmöglichkeiten und Perspektiven

  • Zugang zu Deutschkursen und/ oder Nachhilfeangeboten außerhalb des schulischen Rahmens
  • Zugang zu Sport-, Kultur- und Freizeitangeboten

Arbeit an einer aufenthaltsrechtlichen Perspektive

  • Enge Zusammenarbeit mit Vormünder:innen, Anwält:innen und Beratungseinrichtungen
  • Pädagogische Begleitung im Asylverfahren, Eröffnung des Zugangs zu Informationen, Anhörungsvorbereitung durch externe Beratungsstellen, ggf. Begleitung zur Anhörung, pädagogische Nachbereitung und Umgang mit Asylbescheid

Traumapädagogik ist für alle Jugendlichen ein geeigneter pädagogischer Ansatz, unabhängig davon, ob tatsächlich ein Trauma vorliegt oder nicht. Die tragenden Säulen sind struktur- und haltgebend und die Jugendlichen profitieren von einem verlässlichen und klaren Beziehungsangebot.

Der traumapädagogische Ansatz in unseren Projekten:

• Verstehende Diagnostik (Annahme eines „guten Grundes“).
• Pädagogik des sicheren äußeren und inneren Ortes.
• Haltgebende Beziehungs- und Strukturangebote.
• Enge Zusammenarbeit mit Therapeut:innen.
• Psychoedukation.
• Viel Freude trägt viel Last!
• Transparentes pädagogisches Handeln.
• Stärkung von Selbstwirksamkeitserleben und inneren Ressourcen.

Unsere WGs und BEWs sind Wohnprojekte zur Verselbständigung und richten sich an Jugendliche ab 15 Jahren sowie an junge Volljährige, die aufgrund krisenhafter persönlicher oder familiärer Situationen nicht mehr in ihrer Familie leben können oder als unbegleitete minderjährige Geflüchtete die Unterstützung der Jugendhilfe benötigen.

 

Das Betreute Jugendwohnen eignet sich für Jugendliche, die:

  • die Motivation zu einer persönlichen Weiterentwicklung mitbringen,
  • die Bereitschaft haben, an einer schulischen oder Ausbildungsmaßnahme teilzunehmen,
  • die selbstständig genug sind, die grundlegenden Anforderung des Alltags zu regeln, z.B. Haushaltstätigkeiten,
  • die Spaß daran haben, Gruppenerfahrungen zu sammeln und an gemeinsamen Aktivitäten und Gruppenabenden teilzunehmen,
  • die über eine ausreichende psychische Stabilität verfügen.

Das Pädagog:innenteam arbeitet in Form von festen Kleinteams an den jeweiligen Standorten, wodurch ein hohes Maß an Sicherheit und Stabilität durch verlässliche Bezugspersonen und konstante Strukturen geboten wird.

Die Betreuung findet schwerpunktmäßig von Montag bis Freitag vorwiegend an den Nachmittagen statt. Individuelle Terminabsprachen und Begleitung werden flexibel und zeitnah gestaltet und umgesetzt.

 

Die betreuenden Fachkräfte unterstützen die Jugendlichen darin, ihren Tagesablauf klar zu strukturieren. Des Weiteren wird den Jugendlichen die Möglichkeit gegeben, persönlichen außerschulischen Begabungen und Interessen nachzugehen. Neben der Entfaltung des eigenen Potentials und der Kreativität erleben die Jugendlichen hierüber eine Stärkung ihres Selbstwertes und ihres Zugehörigkeitsgefühls sowohl im Sinne einer gelungenen Integration in die Gesellschaft als auch im Sinne einer guten Einbindung in die Wohngruppe.

 

Ein wichtiger zu berücksichtigender Aspekt bei Jugendlichen mit Fluchthintergrund ist der parallel zum Verlauf der Maßnahme erfolgende ausländerrechtliche Prozess. Die Betreuerinnen und Betreuer sind in der Lage, ein hohes Maß an Aufmerksamkeit auf die möglichen Auswirkungen dieser Prozesse auf das alltägliche Leben zu gewährleisten. Im Alltag können familienbiographische Erlebnisse im Heimatland oder auf der Flucht jenseits von therapeutischen Aspekten besprochen und berücksichtigt werden. Zum Beispiel können möglicherweise bestehende Kontakte zu Familienmitgliedern sensibel geplant, reflektiert und gefördert werden.

Im Zuge der unterschiedlichen Herausforderungen an die Klient:innen und Fachkräfte und der individuellen Bedürfnisse der Jugendlichen im Rahmen der Jugendhilfe und der Erarbeitung von und der Umsetzung der Zielabsprachen sind der Austausch und die Kooperation mit weiteren Akteur:innen wichtig und förderlich.

Mit folgenden Kooperationspartner:innen arbeiten wir nach Rücksprache mit den Jugendlichen zusammen:

    • RSDs der bezirklichen Jugendämter, KJGD und KJPD
    • Bundesverband unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge
    • Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen
    • Präventionsbeauftragte der Polizei: Workshops zur Vermittlung kultureller Werte und Normen, Sportprojekte, Drogenpräventionsprojekte, Verkehrsschule
    • Sportvereine
    • Beratungsstellen (BBZ, Encourage e.V., BIZ, LARA, SPI, Pro Familia u.v.m.)
    • Kinder- und Jugendpsychiatrien, psychiatrische Institutsambulanzen, Berliner Gewaltschutzambulanz
    • TiK e.V.: Deutschkurse und Freizeit-AGs
    • Enge Vernetzung mit der Bundesagentur für Arbeit (Berufsorientierung, Berufsberatung), Handwerkskammer (Vermittlung von Praktika, „Schnupperworkshops“)
    • Arbeitskreis „Junge Flüchtlinge“ des Flüchtlingsrates
    • Koordinierungsstelle Ausbildung und Migration (KAUSA)

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Telefon / Fax
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